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Ernährung

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, die der jeweiligen Vogelart angepasst sein sollte, ist mit einer der wichtigsten Bausteine für ein gesundes Vogelleben.

Als Basis bietet man ein gutes, reichhaltiges Papageienfutter an, welches idealerweise aus Kadi, Paddyreis, Weizen, Hafer, Buchweizen, Glanz, verschiedenen Hirsesorten, Kiefernsamen und Sonnenblumenkernen bestehen. Auch Melonenkerne, Mais und getrocknet Früchte wie z.B. Hagebutten, Rosinen, getrocknete Chilis  usw. dürfen darin enthalten sein.

 

Dieses Futter sollte keine Erdnüsse mit Schale enthalten, da Papageien davon Aspergillose (Schimmelpilzerkrankung) bekommen können. Erdnüsse sind da besonders problematisch, da sie im Gegensatz zu den richtigen Nüssen im Boden wachsen, der von Natur aus meist Aspergillussporen enthält. Erdnüsse zählen botanisch gesehen auch zu den Hülsenfrüchten und nicht zu den echten Nüssen.
Wenn man auf Erdnüsse nicht verzichten möchte, verfüttert man am besten nur geröstete und ungesalzene Erdnüsse, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, wie z.B. ungesalzene Erdnüsse von Ültje.

Auch andere Nusssorten kauft man am besten nur fertig geschält und solche, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, da auch deren Schalen evtl. mit Pilzsporen behaftet sein können, wenn auch meist nicht ganz so in dem Maße, wie es bei den Erdnüssen der Fall ist. Auf diese Weise fällt es auch leichter, die Nüsse vor dem Verfüttern in Augenschein zu nehmen, damit keine in Schalen versteckten faulen Nüsse dem Vogel verfüttert werden.

Graupapageien und Aras vertragen einen etwas höheren Fettgehalt, was auch darauf zurückzuführen ist, dass sie in freier Wildbahn gern die recht fetthaltigen Palmnüsse verzehren.

Für Amazonenliebhaber sei erwähnt, dass ihr Körnerfutter sowie die Ernährung insgesamt möglichst fettarm sein sollte, weshalb möglichst keine oder nur sehr wenige Sonnenblumenkerne oder ähnlich fetthaltige Saaten im Körnerfutter für Amazonen enthalten sein sollten. Die meisten Kakaduarten sollten ebenfalls nicht zu viele fettreiche Saaten bekommen.

 

Viele Vögel neigen schnell dazu, sich nur ihre bevorzugten Saaten rauszupicken (meist die besonders schmackhaften Sonnenblumenkerne) und den Rest der Futtermischnung liegen zu lassen, wenn genug davon vorhanden ist, was auf Dauer natürlich zu einseitig und auch zu fettreich ist. Aus diesem Grund sollte man die Näpfe lieber nicht direkt zu voll füllen. Andernfalls werden sonst quasi nur die Rosinen rausgepickt, da ja genug zum Aussortieren vorhanden ist. Besser ist es daher erst mal etwas weniger einzufüllen und lieber später nochmal etwas nachfüllen, wenn das Meiste aus dem Napf gefuttert wurde.

Wenn man dies konsequent so handhabt, werden auch die anderen Saaten früher oder später nicht mehr verschmäht wenn der Hunger kommt.

Mit der Zeit bekommt man dann auch eher ein Gespür dafür, wieviel Futter wirklich täglich notwendig ist.

Neben dem Körnerfutter sollte man Papageien täglich Frischfutter in Form von Obst, Gemüse, Wildkräuter und Wildfrüchte anbieten. Das Frischfutter sollte vorher gewaschen, bzw. geschält werden, da viele Obst- und Gemüsesorten gespritzt sind.
Nicht gefressenes Frischfutter bitte nach einigen Stunden entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen, das gilt besonders für die warmen Sommermonate.

Eiweißhaltige Speise wie Ei,  Magerquark, magerer Naturjoghurt oder Gammarus kann man ca. 1 x wöchendlich zusätzlich in kleinen Mengen anbieten, aber bitte nicht öfter, da zu viel Eiweiß auf die Dauer für die Vogelnieren schädlich ist.

Täglich frisches Wasser und ein Kalk/Mineralstein runden die Ernährung ab.

Man sollte den Vögeln auch regelmäßig frische Zweige, gern mit Knospen und Blättern, anbieten.
Daran können die Vögel ihr Nagebedürfnis stillen und sie nehmen dabei auch noch zusätzliche Vitamine auf.
 

Futterliste

 

Da viele Halter recht oft unschlüssig sind, was sie ihren Vögeln an Obst und Gemüse und auch anderen Dingen verfüttern können, haben wir in unserem Projekt eine sehr detaillierte Futterliste erarbeitet.

Diese Liste enthält auch eine Auflistung mit ungiftigen und giftigen Zimmer- und Gartenpflanzen, was für den Freiflug daheim und für die Einrichtung einer Außenvoliere für so manchen hilfreich sein dürfte.

 

Klickt bitte hier um direkt zur Futterliste zu gelangen.

Da sie als PFD-Datei erstellt wurde, könnt Ihr sie auch leicht für Euch daheim ausdrucken.

Ausführliche Infos mit Bildern im Einzelnen findet ihr auf dieser HP unter der Rubrik "Futtergalerie"

Was tun bei Frischkostverweigerern ?

 

Tägliche Frischkost wie Obst und Gemüse sollte unbedingt mit auf dem täglichen Speiseplan stehen, da sie wichtige Vitamin- und Mineralstoffträger sind und dadurch die Vögel natürlich auch mit gesund halten. Leider gibt es so einige Papageien, die erst mal Obst und Gemüse kaum beachten und es nicht fressen. Oft sind sie es einfach nicht gewöhnt und brauchen ihre Zeit, um sich mit dem neuen Futter anzufreunden, weshalb man etwas Frischfutter trotzdem ruhig täglich reichen sollte, auch wenn es zunächst nicht beachtet wird. Meist siegt dann doch irgendwann die Neugier und es wird zögerlich geprüft, was da im Napf liegt. Oft hilft es auch, wenn man Obst und Co. mal in verschiedenen Varianten reicht (kleingeschnitten, geraspelt, pürriert, am Stück..), mancher Vogel hat da halt so seine Vorlieben.

Bei meinen Vögel hat auch das Voressen meist wahre Wunder gewirkt. Der Futterneid macht sie dann doch meist neugierig, sodass sie selbst mal von dem unbekannten Etwas kosten möchten, welches der Mensch da genüßlich verspeist.

 

 

Graupapageien und Vitamin-A-Mangel

 

Graupapageien neigen recht leicht zu Vitamin-A Mangel. Aus diesem Grund sollte man besonders darauf achten, dass ihnen wirklich regelmäßig vitamin A- haltiges verfüttert wird, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Vitamin A ist besonders in Möhren, Mangos, Aprikosen, Eigelb, Spinat, Tomaten, Paprika, Papaya, Fenchel, Broccoli, Feldsalat und Petersilie enthalten. Auch in Palmnüssen und Palmöl ist sehr viel Vitamin A enthalten. Je nachdem können auch regelmäßige Gaben eines guten Vitaminpräparates (Korvimin, Prime) sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen, vor allem bei Frischkostverächtern.

 

 

Keimfutter, ein gesunder Leckerbissen:

 

Keimfutter ist ein sehr gesunder Leckerbissen für alle Vögel, vor allem auch während Brut und Jungenaufzucht. Es handelt sich hierbei um Körnerfutter, welches nach Zugabe von Wasser zu keimen beginnt.

Zum Keimen/Quellen eignen sich folgende Saaten:

Ackerbohnen, Buchweizen, Dari, Erbsen/Kichererbsen, Gerste, Hafer, alle Hirsesorten, Kanariensaat, Kardi, Katjangbohnen, Leinsamen, Linsen, Mais, Milokorn, Mungobohnen, Negersaat, Paddyreis, Sonnenblumernkerne, Weizen und Wicken.

Der einfach halber kann man z.B. auch einfach ein gutes Großsittichfutter zum Keimen verwenden und diese vorher evtl. noch mit Mongobohnen oder ähnlichem anreichern.


Beim Quell- und Keimvorgang finden bestimmte Umwandlungsprozesse in den Körnern  statt, wodurch im Korn mehr Vitamine, Proteine und Enzyme freigesetzt werden als im trockenem Korn. Obendrein ist Keimfutter auch noch leichter verdaulich wie normales Körnerfutter.  

Es ist allerdings auch eine leicht verderbliche Frischkost, weshalb ich kurz beschreiben möchte, worauf man bei der Herstellung achten sollte:

Am besten wäscht man die Körner in einem Sieb unter fließendem Wasser gründlich ab und lässt sie  dann mit Wasser bedeckt ca. acht Stunden quellen (z. B. über Nacht). Dafür kann man einen ganz normalen kleineren Topf benutzen, den man geöffnet stehen lässt.  

Danach spült man die Körner erneut in einem Küchensieb durch, lässt das Wasser abtropfen und hängt das Sieb mit den Körnern anschließend in den Topf und legt den Topfdeckel leicht schräg auf, damit Luft daran kommen kann.

Die Körner nun im Sieb zwischen 24 und 48 Stunden bei möglichst konstanter Temperatur keimen lassen und vor dem Verfüttern nochmals im Sieb mit Wasser abspülen und gut abtropfen lassen.

Nun kann das Keimfutter verfüttert werden, wofür sich besonders flache Schalen eignen, da darin die Körner durch den besseren Luftaustausch länger frisch bleiben und nicht ganz so schnell anfangen zu schimmeln, wie in höheren Näpfen.

Bitte das Keimfutter möglichst nie länger wie 4 Stunden stehen lassen ( vor allem im Sommer) und die Reste danach bitte entsorgen, da Keimfutter schnell verdirbt wenn es zu lange stehen gelassen wird, was dann für die Vögel mehr schädlich wie nützlich ist.

Ernährungszustand beim Vogel feststellen (Übergewicht/Untergewicht):

 

Den Ernährungszustand des Vogels erkennt man am besten, indem man das Brustbein und die Brustmuskulatur abtastet. Je nach Vogelart reicht es auch aus, wenn man das Brustgefieder zum Begutachten des Brustbeins einfach kurz auseinander pustet.

 

Normalgewicht:

Die Brust fühlt sich U-formig an, dass Brustbein in der Mitte lässt sich gerade ertasten.

 

Übergewicht:

Das Brustbein ist nicht mehr zu ertasten, die Brust fühlt sich eher W-förmig an. Beim Wegpusten der Brustfedern ist meist eine gelbliche Fettschicht zu erkennen. Diät: Reduzierung der Futtermenge/bzw. der ölhaltigen Saaten  im Futter, übergangsweise auch keine Nüsse, dafür vermehrte Verfütterung von frischem Obst und Gemüse und mehr Bewegung/Freiflug können den Vogel wieder auf Nomalgewicht bringen.

 

Untergewicht:

Wenn das Brustbein sehr stark kielförmig hervorsticht, bzw. die Brustmuskulatur kaum fühlbar ist, ist der Vogel entschieden zu mager. Eine Aufbaudiät mit erhöhtem Anteil fettreicher Saaten im Futter, sowie kalorienreicheres Beifutter wie Nüsse,  Mais, Erbsen, gekochte Kartoffeln/Nudeln/Reis, Kochfutter usw. ist empfehlenswert. Es sollte sicherheitshalber auch ein vogelkundiger Tierarzt aufgesucht werden, da auch manche Erkrankungen (Darmparasiten usw) zu Gewichtsabnahmen führen können, weshalb unbedingt eine Behandlung nötig sein kann.

Fettlösliche Vitamine

Vitamine im Überblick

Wasserlösliche Vitamine

Papageienkekse selbst backen:
 

Wer kenn sie nicht, die bettelnden Blicke der Papageien, wenn Herrchen oder Frauchen was naschen.

Leider sind die meisten für uns gedachten Leckereien für Vögel überhaupt nicht geeignet, weshalb ich auf die Idee kann, für unsere Krummschnäbel selbst ein paar Vogelplätzchen zu backen, damit sie auch was zum Schmausen haben.

Für die jenigen unter Euch, die nun auch Lust zum Backen bekommen haben, hier mal mein Rezept:

100 g Wellensittichfutter
165 g Mehl
50 g Haferflocken
2 Eier
2 EL Honig

 

Man kann natürlich auch noch andere Körner darunter mischen und auch Rosinen oder Trockenfrüchte dazugeben.

Das Ganze zu einem Teig kneten und eine Rolle draus formen und dann ca. 1 cm dicke Scheiben abschneiden, die Scheiben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und ein wenig flachdrücken. Wer möchte, kann auch mit einem Holzstab oder Kochlöffel in der Mitte ein Loch zum auffädeln reinbohren. Das Ganze bei 150 Grad Umluft ca.20 min backen.

So und nun noch ein paar Bilderchen von unserer Backparty:

Was ist denn hier los ?

Woody das sieht lecker aus

Ich will auch mal naschen

Was das wohl wird ?

Mal schauen was da drin ist.

Oh Haferflocken....lecker !

Was ist das denn für ein komischer Wurm ?

Ah Kekse ! Hoffentlich sind die für uns.

Glück gehabt, die Kekse waren echt für uns...schmatz

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