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Krankheiten

Leider kann es immer mal vorkommen, dass der geliebte Papagei krank wird.

Wenn man eine Auffälligkeit bei seinem Papagei bemerkt, sollte man nicht mit einem Tierarztbesuch zögern. Vögel versuchen solange wie möglich zu verbergen, dass sie krank sind, da sie in freier Wildbahn ansonst aus dem Schwarm ausgeschlossen würden, da sie Feinde anlocken könnten. Aus diesem Grund werden leider viele Erkrankungen erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Wartet deshalb nicht ab, sondern stellt Euren Liebling beim kleinsten Verdacht sicherheitshalber einem Tierarzt vor. Sicher ist sicher!

Bitte sucht möglichst einen vogelkundigen Tierarzt auf.

Viele „normale“ Tierärzte kennen sich meist nicht so gut mit Papageien aus, weshalb es dort leichter zu Fehldiagnosen kommen kann.

Krankheitssyntome

Erste Hilfe bei:

 

Legenot  >> klick.

 

Gehirnerschütterung  >> klick.

Quarantäne und Gesundheitscheck bei neu erworbenen Vögeln:

 

Bitte vertraut nicht darauf, dass nur gesunde Vögel verkauft werden. Viele Krankheiten sind auf den ersten Blick nicht erkennbar. Gerade wenn schon Vögel vorhanden sind, sollte man einen Neuling nicht sofort zu den anderen setzen, sondern ihn vorsichtshalber zunächst räumlich getrennt unterbringen.

Es empfiehlt sich, den Vogel von einem vogelkundigen Tierarzt gründlich untersuchen zu lassen und auf PBFD und Polyoma testen zu lassen. Bis zum Eintreffen der Laborergebnisse sollte der Vogel keinerlei Kontakt zu den anderen haben.

Heutzutage hat man auch die Möglichkeit mit einer frisch ausgezupften Feder seines Vogels, selbst so einen Test machen zu lassen. Dafür braucht man nur die ausgezupfte Feder an ein entsprechendes Labor zu schicken. Dabei kann man auch gleichzeitig das Geschlecht des Vogels per DNA-Test bestimmen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist.

 

Warum diese Tests auf PBFD und Polyoma so wichtig sind, wird schnell klar, wenn man sich die Gefährlichkeit der beiden Krankheiten anschaut:

 

PBFD

 

PBFD ist eine unheilbare Virusinfektion, die auch Schnabel- und Federkrankheit genannt wird, welche durch das Circo-Virus verursacht wird. Diese Viren rufen eine Wachstumsstörung von Federn, Krallen und Schnabel hervor. Anzeichen für diese Krankheit sind brüchige Federn, Kahlheit (vor allem am Kopf), Fressunlust, Durchfall, und Federverlust. Die Federn erreichen auch oft nicht ihre normale Größe. Die Symptome werden meist von Mauser zu Mauser schlimmer.

Übertragen wird PBFD durch Federn, Staub und Kropfinhalt und ist somit gerade auch für Nestlinge, deren Immunsystem noch nicht ganz ausgebildet ist, gefährlich.
Das Immunsystem der Vögel wird bei PBFD so sehr beansprucht, dass die Vögel anfälliger für andere Erreger werden, weshalb der Krankheitsverlauf oft tödlich endet. Es gibt aber auch infizierte Vögel, bei denen die Krankheit nie ausbricht und die auch keine Krankheitszeichen zeigen, jedoch können diese Vögel andere Tiere mit dem gefährlichen Virus infizieren. Gerade dieser Umstand macht PBFD so gefährlich, auch weil PBFD als hoch ansteckend gilt. Man geht davon aus, dass diese Krankheit auch indirekt, z.B. über die Kleidung des Halters, von einem kranken Vogel auf andere übertragen werden kann.

So mancher unbedachter Papageienhalter hat durch PBFD seinen gesamten Bestand verloren, weil ein nicht sichtlich erkrankter Vogel in die Gruppe gesetzt wurde.

 

 

Polyoma

 

Auch Polyoma ist eine gefährliche Virusinfektion, die durch Polyomaviren ausgelöst wird, die zur Gruppe der Papovaviren gehören.

Die Symptome ähneln denen von PBFD, und zeigen sich ebenfalls durch Federverlust, Abmagerung, Stoffwechselstörungen mit blutigen Ausscheidungen und allgemeine Apathie. Der Tod kann sehr plötzlich eintreten.

Polyomavirus ist sehr klein und kann über Staub und Körperflüssigkeiten innerhalb von kürzester Zeit einen ganzen Vogelbestand infizieren. Gerade Jungvögel bis zu 2 Jahren sind besonders anfällig, weshalb es bei ihnen häufig zu Todesfällen kommt. Ältere Vögel können  eine gewisse Immunität entwickeln und keinerlei Symptome zeigen. Diese Vögel können jedoch als „Virusüberträger“ andere Vögel infizieren.

Polyoma ist leider wie PBFD nicht heilbar

 

 

Aspergillose  – Der Schrecken vieler Papageienhalter:

 

Aspergillose ist eine sehr verbreitete Erkrankung bei Papageien, über die jeder Papageienhalter bescheid wissen sollte, da man vorbeugend viel tun kann, damit die Vögel gesund bleiben.

Aspergillose ist nicht ansteckend. Es handelt sich hierbei um eine Schimmelpilzerkrankung, die durch die Sporen des Aspergillus-Schimmelpilzes ausgelöst wird, welche über das Futter oder über die Umwelt vom Vogel aufgenommen werden. Gerade die Schalen von Erdnüssen und auch anderen Nüssen sind oft mit Schimmelpilzsporen behaftet, weshalb man auf deren Verfütterung verzichten sollte.

Wer trotzdem Erdnüsse oder andere Nüsse verfüttern möchte, sollte möglichst nur welche ohne Schale kaufen und verfüttern, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, wie z.B. die ungesalzenen Erdnüsse von Ültje usw.

 

Anzeichen für eine Aspergillose-Erkrankung:

 

Atemgeräusche, Atemnot, häufiges Niesen, Kurzatmigkeit nach Anstrengungen wie Fliegen und bei Aufregung, Mattigkeit, Gähnen mit gestrecktem Hals, manchmal auch wässriger Kot und Erbrechen.

Bei Aspergillose bilden sich bevorzugt in der Lunge, aber auch auf den Luftsäcken und in der Luftröhre so genannte Pilzgranulome (Knötchen) oder auch ein Pilzrasen.

Aber auch die Augen, Nasenöffnungen, Ohren, Gehirn, Leber und der Verdauungstrakt können betroffen sein. Durch den Pilzbefall kommt es zu Entzündungen in den betroffenen Organen.
Zusätzlich kommt es zu Schädigungen der Leber und der Nieren durch die giftigen Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze.

 

 

Ursachen und begünstigende Faktoren:

 

  • Verfütterung von Erdnüssen und anderen Nüssen insbesondere mit Schalen

  • Altes Körnerfutter

  • Schmutzige Wasser und Badebehälter

  • Wände mit Schimmelbefall

  • Mangelernährung ( z.B. nur Körnerfutter und kein oder zuwenig Frischfutter), Vitamin A-Mangel

  • Zu trockene Raumluft ( besonders während der Heizperiode im Winter)

  • Mangelnde Frischluft und Sonnenlicht/UV-Beleuchtung

  • Stress

  • Fehlender oder zuwenig Freiflug ( beim Flug werden die Vogellungen besonders gut durchlüftet)

  • Antibiotikabehandlung

 

 

Diagnosemöglichkeiten:

Röntgen, Endoskopie, Trachealabstrich, Kloakenabstrich. 

 

 

Behandlungsmöglichkeiten und Aussichten:

 

Leider wird die Aspergillose oft erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Dann ist eine Heilung kaum noch möglich.

Durch eine intensive Behandlung mit Antimykotika, die meist inhaliert werden, ist aber zumindest meist ein Stopp der Erkrankung möglich. Zusätzlich können eventuelle Sekundärerkrankungen mit Antibiotika behandelt werden. Auch zusätzliche Vitaminpräparatgaben sind für die Zellbildung empfehlenswert (besonders Vitamin A). Gute Vitamin A-Quellen sind z. B. auch Palmnüsse/Palmöl, Mangos, Möhren, Aprikosen, Papaya, Spinat, Broccoli, Tomaten, Paprika, Fenchel, Feldsalat usw. Zusätzlich werden auch meist Leberschutzpräparate gegeben, um die Leber zu unterstützen. Auch die Verfütterung von Mariendistelsamen ist sehr empfehlenswert, deren Inhaltsstoffe  ebenfalls unterstützend auf die Leberfunktion wirken.

Sollte der Vogel die ganzen Samen nicht so gern annehmen, kann man sie auch kleinmahlen oder fertig gemahlen kaufen und sie z.B. in einem ausgedienten Salzstreuer füllen und über das Frischfutter streuen.

Wenn die Medikamente gut anschlagen kann ein an Aspergillose erkrankter Papagei durchaus noch etliche schöne Jahre vor sich haben.

 

 

Vorbeugende Maßnahmen:

 

  • Auf gesunde vitaminreiche Ernährung achten, die viel Frischfutter in Form von Obst und Gemüse   beinhaltet.                                                                

  • Verzicht oder Vorsicht bei der Verfütterung von Nüssen, insbesondere Erdnüssen.

  • Gerade die Schalen von Erdnüssen und auch anderen Nüssen sind oft mit Schimmelpilzsporen behaftet, weshalb man auf deren Verfütterung verzichten sollte. Wer trotzdem Erdnüsse oder andere Nüsse verfüttern möchte, sollte möglichst nur welche ohne Schale kaufen und verwenden, welche für den Menschlichen Verzehr gedacht sind, wie z.B. die ungesalzenen Erdnüsse von Ültje usw.

  • Auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten (ca. 60%) insbesondere im Winter. Gegebenenfalls Luftbefeuchter oder Zimmerbrunnen zur Anhebung der Luftfeuchtigkeit einsetzen. Bademöglichkeiten anbieten oder auch den Vogel täglich abduschen.

  • Bewegung durch viel Freiflug und durch ausreichend große Volieren/Käfige

  • Fehlendes Sonnenlicht durch spezielle Vogellampen mit UV-Anteil ersetzen

  • Auf einwandfreie Hygiene achten, insbesondere der Trink und Badegefäße

  • Viel frischer Luft durch gutes Lüften (ohne Zugluft!)

 

 

 

 

PDD ( Drüsenmagendilatation/ Drüsenmagenerweiterung )

 

Die genauen Ursachen dieser Krankheit sind bisher leider noch nicht bekannt.
Es stehen zur Zeit vor allem verschiedene Viren ( das Bornavirus und Adeno- sowie Paramyxoviren) in Verdacht, diese Krankheit auszulösen. Auch über die Übertragungswege ist wenig bekannt, es wird aber vermutet, dass eine Ansteckung über den Kot erfolgen kann.

In erster Linie wird das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen, was zu Störungen des Nervensystems führt. Vor allem die Nervenendigungen der Drüsenmagenwand sind davon betroffen, was zu Lähmungen der Drüsenmagenwand führt, die im Verlauf der Erkrankung erschlafft und dünner wird.

Dadurch erweitert sich der Drüsenmagen, wodurch das Futter  nicht mehr richtig verdaut werden kann.

 

 

Anzeichen für eine PDD-Erkrankung :

 

Unverdaute Körner im Kot, Erbrechen oft mit Durchfall, Abmagerung, plötzlich auftretende Apathie und Schwäche, neurologische Störungen (Zittern, Krämpfe).

 

Diagnosemöglichkeiten:

Durch Röntgen ( evtl. mit Kontrastmittel), wo meist der vergrößerte Drüsenmagen zu erkennen ist.

 

 

Behandlungsmöglichkeiten und Aussichten:

 

Da man die genauen Ursachen der Erkrankung nicht kennt, ist eine Behandlung kaum möglich.

Erkrankte Vögel sollten unbedingt separat und stressfrei untergebracht werden. Auch auf die Hygiene sollte besonders geachtet werden.

Empfohlen wird leichtverdauliche Kost, da der Magen nicht mehr richtig arbeiten kann, wie z.B. Obst, Beeren, Quellfutter, mageren Naturjohgurt, gekochter Reis, gekochte Nudeln, evtl. Aufzuchtsbrei .   

Die meisten Tiere sterben leider innerhalb weniger Monate nach Auftreten der ersten Symptome.
Bei guter Pflege können infizierte Tiere, die das akute Stadium überstehen konnten, noch Monate oder auch Jahre überleben.

Viele Tiere sterben jedoch auch an Sekundärerkrankungen.

 

 

 

Psittakose / Ornithose

 

Psittakose, ist auch unter dem Namen Papageienkrankheit bekannt. Auch andere Vogelarten können an dieser Krankheit erkranken, jedoch spricht man in diesem Fall von der Ornithose. Es handelt sich aber um ein und dieselbe Krankheit.

Ursache ist eine bakterielle Erkrankung mit Chlamydien.
Die Krankheit kann über mehrere Infektionswege übertragen werden, wie z.B. beim direkten Kontakt mit dem Vögeln, dem Kot, indirekt auch durch infizierten Staub der Federn. Auch Parasiten wie Milben, Federlinge und Läuse können die Krankheit übertragen.

Psittakose ist sehr ansteckend und auch der Mensch kann sich damit infizieren.

Früher mussten Sittiche und Papageien aufgrund der Psittakoseverordung beringt werden, da diese Verordnung aber seit 17. Oktober 2012 aufgehoben wurde, besteht eine Beringungspflicht nur aus artenschutzrechtlichen Gründen für Tiere, die dem Artenschutz unterstehen.

 

Anzeichen einer Psittakose-Erkrankung beim Vogel:

Die Krankheitssymptome sind sehr unterschiedlich und nicht immer eindeutig.

Die Vögel können durch Schnupfen, Bindehautentzündung, Apathie, Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Durchfall, Abmagerung, gesträubtes Gefieder und Atemprobleme auffallen.

 

Anzeichen einer Psittakose-Erkrankung beim Menschen:

Beim Menschen äußert sich die Psittakose in grippeähnlichen Erscheinungen, die auch mit Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel und Schwäche begleitet sein können. Deshalb sollte man in diesem Fall auch sicherheitshalber beim Arzt erwähnen, das man Vögel hält. Ein weiteres Anzeichen ist anhaltend hohes Fieber.

 

Diagnosemöglichkeiten:

 

Beim Vogel:

Durch Abstrich (Kloake, Bindehaut), teils auch durch Untersuchung des Kots, Blutes oder Nasensekrets.

 

Beim Mensch:

Durch Blutuntersuchung auf Antikörper.

 

Behandlungsmöglichkeiten und Aussichten:

 

Psittakose kann beim Vogel und auch beim Menschen gut mit Antibiotika behandelt werden.

Es müssen alle Vögel des Bestands behandelt werden und unter Quarantäne gestellt werden. Schon der Verdacht auf Psittakose muss beim Amtstierarzt gemeldet werden, der weiteres überwacht.

 

 

 

Weitere Erkrankungen:

 

Wirklich sehr aufführlich werden die Krankheiten der Sittiche und Papageien auf folgenden Seiten behandelt, weshalb ich gern dorthin verweisen möchte:

 

Birds Online / Gesundheit

 

Sittich Info / Krankheiten

 

 

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