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Anatomie und Körpersprache

Körpersprache der Papageien

Als verantwortungsvoller Halter sollte man sich unbedingt mit der Körpersprache der jeweiligen Tierart auseinandersetzen, wovon unser tägliche Zusammenleben mit unseren gefiederten Schützlingen nur profitieren kann.
Nur wer weiß, was der Vogel gerade mit gewissen Gesten eigentlich sagen möchte, kann entsprechend darauf reagieren. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und dadurch resultierende Bisse können meist schon im Vorfeld weitestgehend vermeiden werden.
Es ist auch von großem Vorteil, wenn man das innerartliche Verhalten unter den Tieren selbst entsprechend zuordnen und somit beurteilen kann, um abschätzen zu können, in wieweit die Tiere harmonieren.

Gerade Aggressivität und Bisse werden immer wieder in Foren thematisiert, daher dazu ergänzend am Schluss noch ein paar nähere Ausführungen speziell dazu.

Die nun folgenden Verhalten treten oft auch miteinander kombiniert auf und können je nach Kombination auch unterschiedliches bedeuten. Ich versuche, daher die gängigsten Verhaltensketten im Ganzen zu beschreiben, damit ihr den Unterschied evtl. besser erkennen könnt.

Ich möchte mich noch bedanken, für die vielen Bilder und Videos, die User der Vogelforen für dieses Thema zu Verfügung gestellt haben
.

Nur mit meinen eigenen Bilder u. Videos hätte ich das Thema sicher nicht so umfangreich ausschmücken können.
Danke daher nochmal an Nala2, MCGraupi, Jackismama, drudini, vögelchen3011, 93sunny, CocoRico, claudia k. und Fillis, die Bilder und Videos angeboten hatten, von denen hier und sowie im parallelen Thema in den Vogelforen auch so einige Verwendung gefunden haben.

So, nun auf in die spannende Reise rund um die Körpersprache der Papageien:

Anfliegen eines Artgenossen (meist auf Rücken)

Beschreibung:
Vogel fliegt einen Artgenossen im Flug an.

Bedeutung:
Dominanzverhalten, wenn der Rücken nur kurz mit den Füßen im Flug angetippt und dann weitergeflogen wird.

Ernsthafter Angriff hingegen, wenn dabei mit dem Schnabel gehackt und gebissen wird.
Kann sich soweit steigern, dass der angeflogene Vogel mit auf den Boden gerissen wird und sich beide Vögel ineinander kugeln und kämpfen.

Graupapagei tippt Artgenossen im Flug auf Rücken an
Grüner Kongopapagein attackiert Graupapagei

Angst

Beschreibung:
Vogel sitzt lang und schmal mit angelegtem Gefieder auf der Stange, Augen weit geöffnet, oft mit starren Blick. Speziell Kakadus und Nymphen können dabei auch fauchen, dann mit hoch aufgestellter Haube. Der Vogel legt den Körper bei weiterer Annäherung schräg nach hinten und weicht aus, bzw. zieht sich als Steigerung in hinterste Ecke des Käfigs zurück oder fliegt weg, falls ihm möglich.
Ist keine Flucht möglich und kommt die potenzielle Gefahrenquelle näher, wird zur Not als letztes Mittel auch gebissen (Angstbeißen).
Begleitend zu den beschrieben Verhaltensweisen kann auch ein sogenanntes Angstschreien ertönen, welches durchdringend, hoch und schrill ist und vom normalen Geschrei somit deutlich abweicht.

ängstlich blickender Glanzsittich

Angriff

Beschreibung:
Vogel kommt wie ein Stier mit nach unten gesenkten Kopf angelaufen. Das Kopf- und Nackengefieder ist dabei meist abgestellt. Der Vogel schießt weiter nach vorn und beißt mit dem Schnabel zu. Flügel werden dabei evtl. zusätzlich geöffnet und flattern. Anstatt zu Fuß kann der Angriff auch aus der Luft erfolgen.

Bedeutung:
Geschied um Rivalen zu vertreiben. Auch höchste Form der Drohung, die wie hier beschrieben, letztendlich sogar mit Bissen enden kann.

Blaustirnamazone kämpft mit Stofftier

Auf den Rücken legen

Beschreibung:
Vogel legt sich auf den Rücken (in die Hand, auf ebenen Flächen).

Bedeutung:
Zeichen von völligem Vertrauen und Wohlbefinden, auch Spieltrieb.
Vor allen bei jungen, handaufgezogenen Papageien je nach Art besonders häufig zu beobachten.

verspielter Grünzügelpapagei

Auf einen Bein sitzen

Beschreibung:
Vogel sitzt ruhig auf der Stelle und hat dabei ein Bein angezogen. Das Gefieder ist dabei meist ganz leicht geplustert. Die Wangenfedern werden parallel oft nach vorn geschoben und evtl. auch das Kopfgefieder leicht abgestellt. Wird auch oft mit Schnabel knirschen begleitet.

Bedeutung:
Vogel ist entspannt, fühlt sich sicher und wohl. Wird auch beim Dösen/Schlafen gezeigt, dann auch teils mit geschlossenen Augen.

Graupapagei sitzt entspannt auf einen Bein

entspannt sitzender Timneh-Graupapagei

Aufplustern (kurz), sich schütteln

Beschreibung:
Vogel plustern kurz sein Gefieder durch und schüttelt sich, die Schwanzfedern werden dabei ebenfalls oft kurz durchgefächert.

Bedeutung:
Wenn der Vogel sich kurz zuvor geputzt hat, dient es zum Gefieder ordnen nach dem Putzen.
Kurzes Aufplustern kann auch eine Übersprunghandlung sein und wird gezeigt, wenn der Vogel beispielsweise zwischen zwei Aktionen schwankt oder eine Anspannung abfällt.

Graupapagei schüttelt sich kurz

Aufgeplustert da sitzen

Beschreibung:
Vogel sitzt ruhig mit mehr oder weniger stark aufgeplusterten Körpergefieder auf einer Stelle.

Bedeutung:
Wenn nur Vogel nur leicht aufgeplustert ist, dann Zeichen der Entspannung (dabei oft einbeiniges Sitzen und Schnabel knirschen). Auch beim Schlafen und Dösen, dann zusätzlich mit geschlossenen Augen und oft Schnabel ins Rückengefieder gesteckt.

Wenn der Vogel etwas stärker aufgeplustert ist, friert der Vogel evtl.
Vögel plustern sich bei Kälte deshalb auf, damit sich unter ihren aufgestellten Federn ein Luftpolster bildet, welches die Körperwärme besser speichert.

Achtung ! Auch Anzeichen von Krankheit
Dies vor allem wenn der Vogel ungewöhnlich lang ziemlich aufgeplustert dasitzt (oft ebenfalls mit Kopf im Rückengefieder), wenn er obendrein zusätzlich auffallend viel schläft und ruhiger wie sonst wirkt. Unbedingt Kot und Fressverhalten parallel beobachten und sicherheitshalber vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.

Maximilianpapageien dösen

Augen etwas zukneifen

Beschreibung:
Vogel schließt leicht die Augen bzw. kneift sie etwas zu.

Bedeutung:
Kann je nach Stimmung und restlicher Körperhaltung ein Zeichen von Angriffsbereitschaft sein, dann oft begleitet mit leicht nach vorn gebeugter Körperhaltung.
Oder Vogel wird langsam müde und döst vor sich hin (siehe ergänzend auch bei Aufgeplustert dasitzen).

Mohrenkopf heckt etwas aus

Baden/Duschen

Beschreibung:
Vogel sitzt im Duschstrahl oder steigt in ein Badegefäß. Beim Baden wird mit dem Kopf ins Wasser getippt und zunächst wird meist das Brust- und Bauchgefieder mit Wasser benetzt. Zusätzlich werden dann die Flügel geöffnet und leicht damit geschlagen, um so Wasser über den Körper zu schleudert und auch den Rücken und die Flügeldecken zu reinigen. Beim Duschen stellt sich ebenfalls das Gefieder ab, parallel aalt sich der Vogel im Strahl (oder auch Regen) und breitet die Flügel dabei aus.

Bedeutung:
Gefiederpflege, Wohlbefinden.

Amazonen beim Duschen

Balz

Beschreibung:
Während der Balz treten verschieden Verhaltensweisen kombiniert auf, welche die Vögel auch außerhalb der Brutzeit zeigen. Nun sind sie aber teils anders kombiniert, dauern länger an und werden intensiver ausgeführt.
Anzeichen sind zunächst vermehrtes gegenseitiges Füttern, kraulen.
Bei der eigentlichen Balz zeigen beide Geschlechter hängenlassen der Flügel begleitet von winselnd, quietschenden Tönen. Je nach Art wird auch das Kopfgefieder oder die Haube aufgestellt, Schwanzgefieder wird gefächert.
Hahn umschreitet die Henne und versuchen auf den Rücken aufzusteigen um letztendlich den Tretakt (Paarung) zu vollziehen.

Bedeutung:
Umwerben eines potenziellen Partners, dient somit der Paarbildung, aber auch Paarfestigung. Vorstufe/Einleitung des eigentlichen Paarungsaktes (siehe auch bei Paarungsakt).

Graupapageien beim Balzen

Beißen

Beschreibung:
Vogel hackt nach seinem Gegenüber und beißt mit den Schnabel zu.

Bedeutung:
Letztes Mittel der Verteidigung, wenn vorher gezeigte Drohungen missachtet wurden oder wenn ein ängstliches Tier, welches noch kein Vertrauen hat, zu stark bedrängt und „in die Ecke getrieben“ wird. Etwas nähere Ausführungen zum Beißen sind am Schluss zu finden.

Nachdem die Amazone mit rückwärtiger Haltung, Schwanzfächern, Fußanheben und Schnabel öffnen schon gedroht hat, beißt sie letzendlich zu.

Beschwichtigungsverhalten

Beschreibung:
Kleinmachen durch eng anliegendes Gefieder, vorsichtig mit geducktem Kopf nähern, teils wird der Schnabel ins Gefieder gesteckt, Abwenden des Kopfes vom Gegenüber, plötzliches Gefieder putzen als Übersprunghandlung. Evtl. auch Schnabel wetzen.

Bedeutung:
Vogel ist unsicher oder möchte seinem Gegenüber anzeigen, dass er nicht auf „Ärger“ aus ist. Auch Untergebenheitsgeste.

Graupapagei nähert sich vorsichtig Artgenossen

Drohen

Beschreibung:
Pupillen verengen und weiten sich evtl. abwechselnd schnell.
Vogel gibt knurrende oder knirschende Geräusche von sich, meist in Verbindung mit abgestelltem Körper- und Kopfgefieder, nach vorn gelehnten Körper und abgesenktem Kopf mit geöffnetem Schnabel. Teilweise schaukelnde Bewegungen nach links und rechts. Als Steigerung auch evtl. geöffnete Flügel.

Bedeutung:
Vogel möchte in Ruhe gelassen werden oder Gegner in die Flucht schlagen.

Graupapagei droht

Agaporniden drohen sich zunächst nur mit geöffneten Schnäbeln, dann steigern sie ihre Drohung nochmals deutlich durch weit geöffnete Flügel

Entspanntes Sitzen

Beschreibung:
Der Vogel sitzt ruhig auf einer Stelle und betrachtet seine Umgebung. Sein Körpergefieder ist normal angelegt oder leicht geplustert. Die Wangenfedern sind nach vorn über den seitlichen Unterschnabelansatz geschoben. Das Kopfgefieder wird dabei etwas aufgestellt und ein Bein kann angehoben und eingezogen sein. Oft auch begleitet mit Knirschgeräuschen des Schnabels.

Bedeutung:
Gelassenheit, Vogel fühlt sich wohl und sicher.

entspannter Graupapagei

Fauchen

Beschreibung:
Vogel gibt fauchende Töne von sich und wiegt dabei meist den Körper hin und her. Vor allem bei Amazonen und Kakadus (auch Nymphensittichen) zu beobachten, die dann zusätzlich die Haube hoch aufstellen.

Bedeutung:
Zeichen der Angst, aber gegebenenfalls auch Drohung, daher Vorsicht geboten und Rückzug antreten !

Nymphensittich faucht aus Unsicherheit

Fächern des Schwanzes

Beschreibung:
Vogel fächert seinen Schwanz breit auf und schreitet umher oder stellt sich vor Gegenüber zur Schau in Position, oft in Verbindung mit etwas angehobenen Flügelbugen.
Speziell bei Kakadus/Nymphen zu beobachten: Schwanzfedern maximal gefächert und Körper zusätzlich nach vorn über gebeugt.

Bedeutung:
Balzverhalten, Imponiergehabe.
Maximale Fächerung und Körper nach vorn bei Kakadus zusätzlich zur Balz auch als laterale Drohung.

Amazone möchte Staubsauger drohend imponieren

Flachmachen beim Sitzen

Beschreibung:
Weiblicher Vogel beugt sich weit nach vorn und macht den Rücken flach und berührt dabei mit der Brust meist den Untergrund, falls auf einer ebenen Flächen gesessen wird. Oft wird dies begleitet von wimmernden, glucksenden Tönen und evtl. mit Zittern der Flügeln. Schwanz wird dann von der Henne noch meist etwas angehoben.

Bedeutung:
Henne ist paarungsbereit und bietet sich dem Hahn zum Aufsteigen an.

Blaustirnamazonenhenne in Liebesstimmung

Fliegen

Beschreibung:
Vogel fliegt mit ausgebreiteten und flatternden Flügeln von a nach b.

Bedeutung:
Überwindung von Wegstrecken, Flucht oder Abbau von überschüssiger Energie. Mehrere Tiere können sich auch gegenseitig zum Fliegen animieren, dabei wird auch oft hin und her geschrien (Zusammengehörigkeitsgefühl).
Unter kurzem Warnruf wird meist eine gemeinsame Flucht in Gefahrensituationen eingeleitet.

Mohrenkopfpapagei und Graupapagei in der Luft

Flügel beidseitig kurz anheben

Beschreibung:
Vogel hebt die Flügel beidseitig an. Zusätzlich wird sich dabei vor Gegenüber in Pose gestellt oder leicht zur Schau hin und her gelaufen. Kopfgefieder ist meist dabei abgestellt und der Schwanz wird parallel dazu oft gefächert.

Bedeutung:
Imponiergehabe, Werben um Partner.

Mohrenkopfpapagei zeigt Imponiergehabe nach erfolgreicher Abwehr

Flügel leicht abstellen

Beschreibung:
Vogel sitzt mit leicht vom Körper abgestellten Flügeln und ganz eng anliegendem Gefieder auf der Stange. Teils mit geöffneten Schnabel evtl. auch ein wenig hechelnd.

Bedeutung:
Zeichen, dass dem Vogel zu warm ist (bei großer Hitze, überheizten Räumen).

Wellensittich links ist es gerade zu warm

Flügel leicht anheben, oft begleitet mit Bettellauten

Beschreibung:
Beide Flügel werden leicht angehoben und zittern evtl. ein wenig, teils parallel begleitet mit bettelnden Tönen.

Bedeutung:
Vogel möchte Aufmerksamkeit oder Futter haben, oder woanders hingesetzt werden (oft bei flugunfähigen Vögeln).

Graupapagei bettelt und möchte etwas vom Ei abhaben, welches Herrchen gerade isst (nicht im Bild)

Flügelbüge ganz weit anheben

Beschreibung:
Die Flügelbüge werden weit nach oben angehoben, sodass sie sich fast auf dem Rücken berühren.

Bedeutung:

Begrüßung des Partners oder auch Halters.
Kann jedoch auch einfach nur dem Stecken dienen, wenn kein Gegenüber in der direkten Nähe ist oder gerade kein anderes Tier oder Person sichtlich näher gekommen ist oder betreffendes Tier sich selbst niemanden angenähert hat.

Graupapagei streckt sich

Flügel weit nach oben ausbreiten

Beschreibung:
Vogel breitet seine Flügel weit nach oben aus und macht sich lang, während sich ein Artgenosse in unmittelbarer Nähe befindet oder auf ihn zu kommt. Tier lehnt sich dabei evtl. auch nach vor oder hinten oder kann als Steigerung einen Schritt nach vorn oder hinten gehen, teils auch mit geöffneten Schnabel, je nachdem, was der Gegenüber tut, bzw. wie dieser kontert.

Bedeutung:

Imponiergehabe, Drohung.

Graupapageien drohen sich

Flügel schlagen

Beschreibung 1:
Vogel sitzt auf der Stelle, macht sich groß und schlägt mit den Flügeln, begleitet mit einem hohen Ton.

Bedeutung: Erregung

Beschreibung 2:
Vogel sitzt mit beiden Beinen fest in die Stange gekrallt und meist mit leicht nach vorn gebeugtem Körper da und schlägt mit den Flügeln.

Bedeutung:
Flugmuskeltraining. Wird aber auch nach dem Duschen oder Baden gezeigt, um das Gefieder schneller zu trocknen.

Flügelschlagen nach Baden

Flügelzittern

Beschreibung:
Vogel zittert mit leicht abgestellten Flügeln. Dies oft auch in Kombination von gedungenen Sitzen und nach oben gebeugten Kopf, evtl. sogar mit geöffneten Schnabel, wenn in direkter Futtererwartung.

Bedeutung:
Bettelverhalten, oder möchte evtl. wo anders hin, wenn Kopf normal gehalten wird und Schnabel geschlossen bleibt.
Aber auch Teil der Balz/Paarungsakt, daher siehe nähere Beschreibung dazu bitte unter Punkt „Balz“ und „Flachmachen beim Sitzen...“.

Mönchsittichküken betteln

Flügelzucken (einmalig, kurz)

Beschreibung:
Vogel zuckt (klappst) ganz leicht einmalig mit einem oder beiden Flügeln, dies mit normal angelegtem Gefieder.

Bedeutung:
Oft als Übersprunghandlung, wenn Vogel verunsichert oder unschlüssig ist oder auch wenn Anspannung nach lässt.

Mohrenkopfpapagei zuckt mit Flügel, weil Hund durch den Raum geht (nicht mit im Bild)

Futter aus dem Schnabel nehmen lassen von anderem Vogel

Beschreibung:
Vogel lässt sich ohne Gegenwehr von einem Artgenossen Futter aus dem Schnabel oder auch Füßchen nehmen.

Bedeutung:
Vertrauensbeweis gegenüber Partnervogel oder Schwarmmitgliedern. Geste, um die Paarbindung mit dem Partner zu festigen.

Mohrenkopfhennen klaut ihren Hahn etwas vom Apfel aus dem Schnabel

Fuß anheben, Fußgefecht

Beschreibung:
Vogel hebt einen Fuß an, wobei die Fußinnenfläche meist Richtung Gegner zeigt. Oft wird Schnabel dabei geöffnet. Evtl. auch begleitet mit Schnabelgefecht kurz zuvor oder danach. Je nachdem, was der Gegenüber macht, wird sich dabei auch etwas nach vorn oder hinten gelehnt.

Bedeutung:
Abwehrhaltung. Je höher der Fuß dabei gehalten wird, um so ernster ist die Abwehrhaltung meist.
Kann bei miteinander vertrauten Tieren aber auch spielerische Übung sein.
Wird oft schnell mit Bereitschaft zum auf die Hand aufsteigen verwechselt, was dann zu Bissen führen kann.

Amazonen halten sich spielerisch auf Abstand

Gähnen


Beschreibung:
Vogel reißt seinen Schnabel weit auf, der Kopf ist dabei meist etwas nach hinten in den Nacken gelegt und die Augen werden parallel kurz geschlossen.

Bedeutung:
Müdigkeit, Sauerstoffaufnahme, teils auch Training für die Schnabelmuskulatur.
Beim Kratzen am Ohr wird ebenfalls schnell ein sogenannter Gähnreflex ausgelöst.

Achtung ! Häufiges Gähnen kann ein Anzeichen für eine Aspergilloseerkrankung sein. Weiter Anzeichen dafür können angestrengtes Atmen auch nach nur kurzen Flugstrecken, sowie plötzlich ruhigeres Verhalten, Rupfen und Einstellen der Lautäußerung sein.

Graupapagei gähnt

Gefiederpflege (einzeln, gegenseitig oder gleichzeitig)

Beschreibung:
Der Vogel putzt sich, indem er einzelne Federn durch den Schnabel zieht, sich zwischendurch kurz aufplustert, um das Gefieder auszuschütteln und wieder zu richten. Gefiederpartien, die gerade geputzt werden, werden teils leicht abgestellt oder der Schwanz gefächert, um Federn besser bearbeiten zu können.

Bedeutung:
Gefiederpflege. Gegenseitiges Putzen dient zusätzlich der Paarbindung und Festigung der Beziehung (erste Balzannäherung).

Kann aber auch nicht sexuell motiviert sein und als soziales Komfortverhalten dienen und Gruppenzugehörigkeit signalisieren, wenn sich Tiere z.B. eher nur gelegentlich kraulen (daher auch Anzeichen für eine gelungene Vergesellschaftung).
Jungvögel zeigen gegenseitige Putzen ebenfalls, dann zusätzlich zum „schon mal üben“.

Gleichzeitiges, separates Putzen zweier Vögel nennt man Synchronverhalten und deutet ebenfalls auf Zusammengehörigkeitsgefühl hin (auch oft erstes Annäherungssignal bei frischen Vergesellschaftungen).

Graupapageipaar krault sich gegenseitig

Graupapagei putzt sich und fächert den Schwanz dabei

Gefieder ganz eng anlegen

Beschreibung 1:
Vogel sitzt mit weit geöffneten Augen und ganz eng anliegendem Gefieder lang und starr aufrecht da.

Bedeutung:
Zeichen der Anspannung oder Angst

Beschreibung 2:
Vogel sitzt mit normal geöffneten Augen und ganz eng angelegten Federn da, hält jedoch zusätzlich die Flügel leicht abgestellt und meist ist sogar der Schnabel geöffnet und wird durch diesen gehechelt.

Bedeutung:

Zeichen, dass dem Tier zu warm ist.

angespannter Graupapagei

Hacken nach jemanden

Beschreibung:
Vogel beugt sich oder schießt nach vorn und hackt mit dem Schnabel nach seinem Gegenüber. Oft zunächst nur in die Luft, dann als nächste Steigerung auch z.B. ins Gefieder, ohne jedoch wirklich zu beißen. Körpergefieder kann dabei parallel abgespreizt sein.

Bedeutung:
Drohung, Abwehr, Gegenüber auf Distanz bringen (z.B. aus Angst) oder Verscheuchen. Ich mag das jetzt nicht, was du gerade tust.

Graupapageihenne hackt nach ihrem Partner

Hängen am Gitter

Beschreibung:
Vogel hängt einige Zeit ruhig und verharrend nur mit dem Schnabel oder mit Schnabel und Füßen am Gitter.

Bedeutung:
Dies ein Zeichen für Stress. Dies kann durch Angst oder auch Krankheit ausgelöst werden (z.B. auch bei Atemnot).

Hängt der Vogel hingegen kopfüber mit beiden oder einem Bein am Dachgitter und gibt dabei abwechselnde Töne von sich, steckt freudiger Übermut und Spiel dahinter.

Nymphensittich hängt ängstlich am Gitter

Haube aufrichten (bei Kakadus/Nymphensittichen)

Beschreibung:
Vogel trägt seine Federhaube mehr oder weniger stark aufgerichtet.

Bedeutung:
Die Haube ist wie ein Stimmungsbarometer bei Kakadus/Nymphensittichen.
Bei Wohlbefinden und Ruhezustand ist sie meist angelegt. Bei entspannter Aufmerksamkeit ist sie normal aufgestellt.
Bei Angst, Balz oder auch Abwehr ist sie hingegen ganz hoch aufgestellt. Speziell bei Kakadus zusätzlich auch bei freudigen Übermut. Daher bitte weitere Körpersignale beachten, um Lage richtig einschätzen zu können.

Haube angelegt bei entspannten Fressen (Bild 1)

Haube ganz hoch aufgestellt, da Vogel sich erschrocken hat (Bild 2)

Vogel sitzt mit Haube normal aufgerichtet entspannt da (Bild 3)

Hin und her rennen auf einer Stelle

Beschreibung:
Vogel rennt trippelnd aufgeregt hin und her. Gefieder ist normal angelegt und Blick ist in Richtung einer Quelle gerichtet, die gerade besondere Aufmerksamkeit beim Vogel erzeugt, wie z.B. sich annähernder Halter.

Bedeutung:
Vogel möchte Aufmerksamkeit erregen, Ungeduld und Vorfreude (z.B. weil Käfigtür in Kürze geöffnet wird)

Hin und her schleudern des Kopfes

Beschreibung:
Vogel schleudert seinen Kopf seitlich von links nach rechts, teils auch von oben nach unten oder im Kreis. Zuvor wird meist mit dem Körper auf und ab oder hin und her gewippt. Bei Kakadus ist die Haube dabei aufgerichtet.

Bedeutung:
Ist vor allem bei Kakadus häufig zu beobachten. Meist freudiger Übermut oder freundliches Imponiergehabe.

Gut gelaunter, übermütiger Kakadu

Hin und her schreiten

Beschreibung:
Vogel schreiten aufrecht gehend in der Nähe seines Gegenübers hin und her, das Kopfgefieder ist dabei meist aufgestellt (bei Kakadus/Nymphen die Haube). Begleitend werden evtl. die Flügel leicht abgestellt und/oder die Schwanzfedern zusätzlich gefächert.

Bedeutung:
Imponiergehabe. Ich bin hier der Chef. Wird das Nackengefieder dabei aufgestellt, droht evtl. auch ein Angriff.

Hin und her schaukeln des Körpers

Beschreibung 1:
Vogel sitzt lang und aufrecht sitzend mit eng angelegtem Gefieder da und schaukelt mit dem Körper hin und her, z.B. weil sich jemand nähert. Je nach Distanz wird auch der Schnabel geöffnet und evtl. gefaucht. Kakadus/Nymphen stellen parallel Haube hoch auf.

Bedeutung:
Ängstliche Drohung. Komm mir bloß nicht näher.

Beschreibung 2:
Vogel sitzt in entspannter Körper- und Gefiederhaltung da und schaukelt/wippt mit dem Körper hin und her, gern auch z.B. im Takt zu Musik.

Bedeutung:

Gute Laune und ausgelassene Stimmung.

Graupapagei wiegt sich freudig zur Musik

Hochwürgen von Futter (Partner/Kükenfütterung)

Beschreibung:
Vogel würgt Futter hoch übergibt ihn unter pumpenden Bewegungen seinen Artgenossen in den Schnabel. Manche Tiere können auch notgedrungen versuchen ihr Spiegelbild oder den Halter zu füttern.

Bedeutung:
Dient der Paarfestigung und auch Partnerversorgung während der Brut.
Elterntiere füttern auf gleiche Weise ihren Nachwuchs.
Manche Vögel (vor allem Wellensittiche) neigen vor allem bei Einzelhaltung dazu, ihr Spiegelbild zu füttern, was bei zu häufigen Tun zu Kropfentzündungen führen kann.
Zu stark auf den Menschen fixierte Tiere neigen dazu (oft insb. Einzeltiere oder Handaufzuchten) ihre Bezugsperson zu füttern, was jedoch meist auf ein gestörtes Sozialverhalten oder Partnermangel schließen lässt. Daher generell besser keine Spiegel in der Behausung anbieten und einen adäquaten Partner anbieten und sich in solchen Situationen kurz abwenden und nicht auf die Fütterung reagieren.

Achtung ! Bitte Hochwürgen von Futter nicht mit Erbrechen verwechseln.
Sitzt der Vogel apathisch und teils aufgeplustert da und würgt eher Schleim bzw. säuerlich oder fischig riechende Futterreste hoch, ist Obacht geboten. Evtl. kann dann sogar das Gefieder um den Schnabel teils beschmutzt sein.
Bitte unbedingt Vogelkundlern Tierarzt aufsuchen, da dies auf eine ernsthafte Erkrankung schließen lässt !

Graupapageien-Elternteil füttert Nachwuchs

Rosenköpfchen füttert Nachwuchs

Höhle suchen, Interesse an höhlenartigen Verstecken

Beschreibung:
Vogel sucht dunkle Verstecke auf. Neben Nistkästen können auch Regale, Schrankfächer, Pappkartons oder ähnliche Verstecke eine große Anziehungskraft haben.

Bedeutung:
Geschlechtsreifes Tier (oft Henne) sucht Nistplatz.

geschlechtsreife Graupapageihenne inspiziert neugierig Schrank und plustert sich drohend auf

Hüpfen, Hopsen

Beschreibung 1:
Vogel springt mit beiden Beinen gleichseitig satzweise über den Boden, wie z.B. ein Känguru (oft bei Langflügelpapageien zu beobachten).

Beschreibung 2:
Vogel hopst auf der Stelle auf und ab (speziell bei Weißbauchpapageien zu beobachten).

Bedeutung:

Beides ist Imponiergehabe in meist freundlicher, verspielter Stimmung.

Mohrenkopf macht eine Hopser

Grünzügelpapagei hüpft aufgedreht und freudig herum

Kopfnicken

Beschreibung:
Vogel sitzt in entspannter Körperhaltung und normal angelegtem Gefieder da und nickt mit dem Kopf auf und ab. Evtl. werden auch die Flügel parallel etwas angehoben.

Bedeutung:
Gute Laune. Manche Vögel möchte damit auch Aufmerksamkeit erlangen.
Viele Papageien nicken gern auch im Takt zu Musik, weil es ihnen wohl einfach Freude macht.

Graupapagei nickt gut gelaunt mit dem Kopf

Klopfen mit dem Schnabel, z.B. gehen Sitzast oder andere Dinge

Beschreibung 1:
Vogel klopft mit dem Schnabel gegen den Sitzast oder auf die Fläche, wo er sitzt.

Bedeutung:
Imponiergehabe, Besitzanspruch.

Beschreibung 2:

Vogel klopft einmalig oder auch mehrfach gegen bestimmte Gegenstände wie z.B. Metallnapf oder Glocke.

Bedeutung:

Wird aus Neugier gezeigt, wenn z.B. Dinge und deren Klang ausgetestet werden (z.B. an Metallnapf klopfen und dem Klang lauschen).
Auch aus Spielfreude, wenn beispielsweise mit einem Glöckchen gespielt und dabei dagegen geklopft wird.

Graupapagei möchte in freundlicher Stimmung seiner Henne imponieren (sitzt ebenfalls am Kletterbaum, jedoch nicht im Bild).

Knacken mit dem Schnabel

Beschreibung:
Vogel knackt einmalig mit dem Schnabel.

Bedeutung:
Vogel zeigt damit meist Unmut an, dass ihm gerade etwas nicht passt bzw. nicht behagt.

Knirschen mit dem Schnabel

Beschreibung:
Vogel bewegt Ober- und Unterschnabel quer reibend gegeneinander und erzeugt dabei Knirschgeräusch. Meist sitzt er dabei ganz leicht geplustert und entspannt, oft auf einem Bein, da und schaut durch die Gegend.

Bedeutung:
Zeichen des Wohlbefindens.

Knurren

Beschreibung:
Vogel knurrt, meist in Verbindung mit abgestelltem Gefieder, gesenktem Kopf und teils geöffnetem Schnabel.

Bedeutung:
Drohung, Unmut. Beim Spielen und Toben wird auch manchmal spielerisch geknurrt.

Graupapagei droht krächzend-knurrend

Kopf wird gesenkt und Kopfgefieder abgestellt

Beschreibung:
Vogel senkt den Kopf und stellt gleichzeitig die Kopf- und Nackenfedern auf, während restliches Gefieder normal angelegt bleibt und Vogel ruhig und entspannt dasitzt.
Nachfolgend wird der Kopf so hin gedreht, wo der Vogel gerade gern gekrault werden möchte, wenn Artgenosse oder Halter zu kraulen beginnt.

Bedeutung:

Kraulaufforderung

Mohrenkopfhenne fordert ihren Hahn zum Kraulen auf

Kopf,- Körper- und Flügelgefieder abgestellt

Beschreibung:
Das Gefieder wird an weiter Teilen des Körpers weit abgestellt, sodass der Vogel richtig dick und imposant ausschaut. Oft dabei parallel Kopf gesenkt und teils Körper nach vorn gebeugt und Schnabel geöffnet.

Bedeutung:
Drohung, sowie Erregung aus Unsicherheit, daher Achtung, da Biss droht !

Bitte bei noch geschlossenen Schnabel nicht mit der Kraulaufforderung verwechseln, bei der, bis auf das Kopfgefieder, alle Federn normal angelegt bleiben und nur der Kopf entspannt gesenkt und dessen Federn abgestellt werden.

Graupapagei hat sich drohend aufgeplustert

Kopf knapp oberhalb des Schwanzes reiben

Beschreibung:
Während des Putzens reibt der Vogel seinen Kopf im stark abgestellten Gefieder direkt oberhalb des Schwanzes an der darunter befindlichen Bürzeldrüse. Danach wird der Kopf auch an anderen Körperstellen ins Gefieder gerieben.

Bedeutung:
Verteilung des Drüsensekrets. Sekret dient der Gefiederpflege und hilft das Gefieder gegen Feuchtigkeit beständiger zu machen.

Zusätzlich wird das Sekret auf den Federn zur Vitamin D-Synthese genutzt.
Der Vogel nimmt zuerst nur die Vorstufen des Vitamin D mit der Nahrung auf. In dieser Form kann der Körper sie jedoch noch nicht verwerten. Die Vitamin D-Vorstufen (Provitamin D) konzentrieren sich beim Vogel vor allem in der Bürzeldrüse. Wenn der Vogel sein Gefieder mit dem Bürzeldrüsensekret einfettet, gelangt auch das darin enthaltene Provitamin D auf die Federn. Dort wird es unter Einwirkung der UVB-Strahlung des Sonnenlichts in verwertbares Vitamin D³ umgewandelt, welches der Vogel bei der nächsten Gefiederpflege wieder mit dem Schnabel aufnimmt. Dieser Vorgang erklärt auch, warum reine Wohnungsvögel ohne vogelgerechte Beleuchtung mit UVB-Anteil schnell an Vitamin D-Mangel leiden.

Graupapagei putzt sich, berührt mit dem Schnabel dabei die Bürzeldrüse und verreibt das aufgenommene Sekret im Gefieder

Kopfüber hängen

Beschreibung:
Vogel hängt dabei einbeinig oder beidbeinig an einem Seil, Sitzast oder am Käfiggitter und schaukelt evtl. dabei hin und her und lässt teils abwechseln schrille Töne von sich.

Bedeutung:
Meist aus Übermut und Spielfreude.

Graupapagei hängt kopfüber spielend am Seil

Körper an Körper dasitzen (Kontaktsitzen)

Beschreibung:
Die Tiere sitzen so nah nebeneinander zusammen, sodass sie sich seitlich berühren. Dabei sind sie oft ein wenig geplustert, teils wird zusätzlich so auch gemeinsam gedöst oder sich gekrault.

Bedeutung:
Wird oft je nach Art bei sehr harmonisch verpaarten Tieren beobachtet. Zeichen des gegenseitigen Vertrauens, sowie Befriedigung des körperlichen Kontaktbedürfnisses mit einem Artgenossen.

Mohrenkopfpapageien auf Tuchfühlung

Zwei Gelbbrustaras sitzen aneinander gekuschelt

Kratzen mit dem Fuß

Beschreibung:
Vogel hebt einen Fuß und kratzt sich mit den Krallen z.B. am Kopf oder auch vorsichtig im Nasenloch.
Der Vogel kann sich auch mit nach hinten ausgestreckten Bein in der Schwanzgegend kratzen.

Bedeutung:
Es juckt gerade an dieser Stelle, dienst zusätzlich der Säuberung.

Achtung ! Bei sehr häufigen Kratzen können jedoch auch gesundheitliche Ursachen dahinter stecken (z.B. Parasiten, Hauterkrankungen usw.), daher dann sicherheitshalber Tierarzt aufsuchen.

Graupapagei kratzt sich

Nagen

Beschreibung:
Papagei nagen mit dem Schnabel an Holz oder anderen Materialien und lässt das zerbröselte Material fallen.

Bedeutung:
Die Vögel leben so ihren angeborenen Nagetrieb aus und halten gleichzeitig ihren ständig nachwachsenden Schnabel in Form. Bitte daher immer Nagematerial für die Tiere anbieten (frische Zweige, Holzspielzeug, Pappe, Papier usw.)
Das Nagen ist vor allem auch zur Brutzeit oft besonders ausgeprägt, da auch die Nisthöhle und Nistmaterial so nach Wunsch gestaltet werden.

Graupapagei knabbert an Ast

Paarungsakt (Tretakt, Kopulation)

Beschreibung:
Der Hahn steigt zunächst mit einem Fuß auf den Rücken des Weibchens, der zweite folgt dann meist, nachdem etwas ausbalanciert wurde. Zum Ausbalancieren breitet der Hahn gelegentlich die Flügel aus oder hält sich mit dem Schnabel am Nackengefieder der Henne fest. Die Henne hat den Schwanz angehoben und der Hahn kippt seinen Schwanz etwas nach unten und schiebt ihn seitlich unter den Schwanz der Henne, sodass sich die Kloaken der beiden Tiere unter reibenden Bewegungen berühren. Dabei sind meist arttypische Paarungsgeräusche von den Tieren zu hören.

Bedeutung:
Dient der Fortpflanzung und sexuellen Befriedigung.
In die Kloaken münden jeweils sie Samen- und Eileiter der Tiere. Durch die Berührung der Kloaken gelangen die Spermien des männlichen Vogels in die Kloake und letztendlich dann in den Eileitern der Henne, wodurch die Befruchtung erreicht wird.

Zwei Loris paaren sich

Pupillen verengen und erweitern sich abwechseln schnell (blitzen)

Beschreibung:
Pupillen des Auges wechseln durch schnell abwechselndes Verengen und Weiten ihre Größe.

Bedeutung:
Zeichen für starke Erregung, die negativ aus Unmut (Ankündigung eines Bisses) oder auch positiv aus freudiger Erwartung gezeigt wird. Manchmal auch, wenn der Vogel „Unfug und Schalk im Nacken“ hat.
Bitte den Vogel gut beobachten und die Gesamtsituation und zusätzliche Körpersprache betrachten, damit abgewägt werden kann, was gerade am ehesten zutreffen könnte.

Giff-Animation zur Verdeutlichung, wie ein solches Pupillenspiel in etwa ausschaut

Echtes Pupillenspiel beim Graupapagei, der in freudiger Erregung frisst.

Rötung der unbefiederten Gesichtspartien (beim Ara)

Beschreibung:
Leichte bis starke Rötung dieser Gesichtspartie speziell bei Aras.

Bedeutung:
Leichte Rötung ist Zeichen der Unsicherheit, Aufregung. Je stärker die Rötung wird, um so stärker die Erregung oder Unsicherheit. Vorsicht nun droht auch schnell ein Biss!

Soldatenaras mit normal weißlich gefärbter Gesichtshaut

Bild: Urheber: RoFra, Quelle

Soldatenara mit geröteter Gesichtshaut

Bild: Urheber: Amanda Grobe, Quelle

Rückwärtige Körperhaltung

Beschreibung:
Der Vogel hält den Körper und Kopf schräg nach hinten verlagert, während jemand auf ihn zukommt oder sich etwas unheimliches nähert (z.B. fremder Gegenstand).

Bedeutung:
Ausweichen vor jemanden, evtl. aus Respekt, aus Angst oder im Gefecht mit Artgenossen.
Vogel kann sich auch vor etwas erschrocken haben.

Graupapagei weicht Artgenossen nach hinten aus

Scharren mit den Füßen

Beschreibung:
Vogel scharrt wie ein Huhn mit den Füßen auf dem Nistkasten- oder Volierenboden oder auch im Futternapf.

Bedeutung:
Hier wird folgendes vermutet:
Im Nistkasten: Vertiefung der Nistmulde für ein Gelege, Kot beiseite kratzen, evtl. Nistmaterial los scharren.
Am Boden: evtl. Fressbares freilegen. In der Natur z.B. Samen, Insekten, Lehm oder Verdauungssteine.
Im Napf: besonders begehrte Körner oder Futterbrocken in der Futtermischung freilegen.

Mit dem Scharren am Käfigboden möchten viele Tiere jedoch auch oft nur Aufmerksamkeit auf sich lenken, daher besser völlig ignorieren, um es in diesem Fall nicht unnötig zu fördern.

Graupapagei scharrt in Kiste (bitte auf "Schau dir dieses Video bei YouTube an" klicken)

Schlafen, Dösen

Beschreibung:
Vogel sitzt ruhig mit geschlossenen Augen auf der Stelle, oft auch mit einem Bein eingezogen. Das Gefieder ist leicht aufgeplustert und der Kopf wird parallel oft auf den Rücken ins Gefieder gesteckt.

Bedeutung:
Vogel ruht sich aus, um wieder Energie zu tanken. Ein Greifreflex sorgt dafür, dass die Füße trotz Schlaf weiterhin fest die Stange umgreifen und der Vogel somit nicht herunterfällt.

Achtung! Schläft ein Vogel auffallend viel und sitzt dabei recht aufgeplustert da, könnte er auch krank sein.

Mohrenkopfpapagei hält Mittagsschlaf

Schnabel an der Stange reiben/wetzen

Beschreibung:
Vogel reibt oder wetzt seinen Schnabel, meist am Sitzast oder Boden, auf dem er sitzt.

Bedeutung:
Reinigung des Schnabels nach dem Fressen oder Trinken. Aber je nach Situation auch Imponiergehabe oder Beschwichtigungsgeste.

Graupapagei reibt Schnabel nach dem Trinken sauber

Graupapagei wetzt sich den Schnabel am Ast

Schnabelgefecht

Beschreibung:
Zwei Vögel, die jeweils in Reichweite des anderen sitzen, schießen meist abwechseln mit dem Kopf und Oberkörper nach vorn oder wieder zurück, wenn ihr Gegenüber auf gleiche Weise kontert. Dabei berühren sich die Schnäbel oft kurzfristig. Manchmal kommt es auch nicht zum direkten Schnabelkontakt (Scheinkampf).

Bedeutung:
Form der Auseinandersetzung um sich zu behaupten, um z.B. Nahrung, Revieransprüche oder auch um auserwählten Partner zu verteidigen.
Bei noch frisch vergesellschafteten Papageien dient es auch dazu, um gegenseitig auszutesten, wie weit man beim Gegenüber gehen bzw. sich behaupten kann.

Amazonen bei spielerischen Schnabelgefecht

Schnabelharkeln

Beschreibung:
Die Schnabelspitzen zweier Vögel sind ineinander eingeharkt, während die Vögel meist ihre Köpfe gegenseitig gegeneinander etwas hin und her schieben. Je nachdem werden auch die Oberkörper teils etwas vor und zurück bewegt.

Bedeutung:
Meist spielerische Auseinandersetzung, auch zum Kräftemessen.

Amazonen beim spielerischen Schnabelharkeln

Schnabel aufreißen (kein Gähnen)

Beschreibung:
Vogel reißt den Schnabel weit auf, zusätzlich zeigt er meist weitere Drohgebärden, wie z.B. sich dick aufplustern, knurren fauchen, nach vorn schießen, ohne zunächst noch zu beißen.

Bedeutung:
Wird meist als Drohung gezeigt. Wird die vom Vogel gesetzte Distanzschwelle weiter überschritten, drohen Bisse.

Kurzes, weites öffnen des Schnabels in entspannter Haltung dient hingegen zum Strecken der Schnabelmuskulatur.

Graupapagei verteidigt drohend seinen Nachwuchs

Schreien, Kreischen

Beschreibung:
Vogel schreit entweder in abwechselnden Tönen oder auch monoton in unterschiedlichen Situationen.

Bedeutung:
Oft Kontaktruf, um Anschluss zu bekommen/zu halten (auch während dem Flug), gemeinsames Schreien auch Zeichen der Gruppenzusammengehörigkeit.
Vermehrt in den frühen Morgenstunden und am Abend zu hören, da die Vögel auch in der Natur auf diese Weise gemeinsam den Tag begrüßen und sich für den gemeinsamen Aufbruch zur Nahrungssuche sammeln. Abends wird sich ebenfalls unter Zurufen auf den gemeinsamen Schlafplätzen gesammelt.
Auch beim ausgelassenen Spiel und aus reiner Lebensfreude werden oft abwechselnd schrille Töne von sich gegeben.
Mit gemeinsamen Schreien wir sich auch gegenseitig auf gemeinschaftliche Aktivitäten eingeheizt (z.B. gemeinsame Runde mit Artgenossen fliegen).
Die gerade beschriebenen Schreiverhalten gehörten mit zum arteigenen Sozialverhalten der Papageien und sollten auch möglichst nicht unterdrückt werden. Papageien sind nun mal keine leisen Haustiere.

Wenn der Vogel beim vertieften Diskutieren, Telefonieren oder Fernsehen schreit, möchte er oft Aufmerksamkeit auf sich lenken und „mitreden“.

Sehr ausdauerndes, monotones Schreien kann jedoch auch auf eine Verhaltensstörung hindeuten, die vor allem durch Einzelhaltung, zu starke Fixierung auf den Menschen oder durch zu reizarmer Haltung auf kleinen Raum begünstigt wird.
Einzeltiere können nur beim Menschen Anschluss suchen, da keine Artgenossen vorhanden sind und daher schreien sie besonders leicht notgedrungen dem Menschen hinterher, woraus sich schnell Verhaltensstörungen wie richtiges Schreien entwickeln können. Daher Schwarmtiere, wie Papageien niemals einzeln halten !

Manchmal kann ein solches Schreien aber auch auf Schmerzen/Krankheit hindeuten.

Bei vermehrtes Schreien bei Jungvögeln kann Hunger dahinterstecken, daher hier zunächst unbedingt den Ernährungszustand des Tiers begutachten und sicherstellen, dass der Vogel wirklich genug Futter aufnimmt und nicht an Gewicht verliert.

Papageien-WG beim gemeinschaftlichen Schreien und Fliegen am frühen Vormittag

Selbstkraulen

Beschreibung:
Vogel krault sich mit einer Kralle oder Werkzeug selbst den Kopf, welcher dabei etwas gesenkt wird.

Bedeutung:
Oft bei Einzelvögeln zur Befriedigung des sozialen Kontaktbedürfnisses.
Aber manchmal auch bei Paarhaltung zu beobachten, wenn Partner z.B. gerade keine Zeit hat.

Gelbkopfamazone krault sich mit einer Feder

Strecken

Beschreibung:
Nach einer Ruhephase wird meist ein Bein und ein Flügel der gleichen Seite ausgestreckt. Je nachdem werden auch die beiden Flügelbüge gleichzeitig sehr weit angehoben.

Bedeutung:
Strecken der Muskulatur.

Graupapagei streckt sich

Synchronverhalten (gleichzeitiges Putzen, Fressen, Schlafen, Strecken, Fliegen)

Beschreibung:
Zwei oder auch mehrere Vögel zeigen zeitgleich die oben genannten Aktionen, diese werden auch unmittelbar nacheinander begonnen.

Bedeutung:
Besonders oft zu beobachten bei fest verpaarte Tieren.
Ist auch ein Indiz für eine erfolgreich Vergesellschaftung.

Synchrones Putzen bei Mohrenkopfpapageienpaar

Graupapageien beim synchronen Putzen

Wangenfedern nach vorn geschoben

Beschreibung:
Die Wangenfedern werden leicht nach vorn geschoben, das Kopfgefieder kann ebenfalls etwas aufgestellt sein. Das Körpergefieder ist meist normal angelegt oder nur ganz leicht geplustert.

Bedeutung:
Entspanntes Wohlbefinden

Graupapagei quasselt entspannt vor sich hin

Wegstupsen mit Schnabel

Beschreibung:
Vogel stupst mit dem Schnabel einen Artgenossen oder Finger des Halters weg. Manche Tiere nehmen zusätzlich den Finger dabei in den Schnabel und schieben ihn weg.

Bedeutung:
Vogel zeigt damit an, dass er mehr Distanz wünscht, etwas für sich allein haben möchte, bzw. genug hat. Auch der Halter wird auf diese Art gebeten, nun auf Abstand zu gehen.

Graupapagei stubst Partner sanft von Glas weg

Zehenknabbern

Beschreibung:
Vogel sitzt einbeinig da und knabbert mit dem Schnabel an den Zehen und Krallen des gehobenen Fußes. Der Vogel kann auch einbeinig an einem Ast oder Seil hängen und sich an der freien Kralle knabbern.

Bedeutung:
Dient der Reinigung der Füßen und Krallen. Hautschuppen und Futterreste werden so entfernt.
Kann aber auch aus Verlegenheit (Übersprunghandlung) gezeigt werden.

Graupapagei knabbert aus Verlegenheit an den Krallen

Zittern des Gefieders

Beschreibung:
Der Vogel sitzt meist auf einer Stelle, während die Federn leicht vibrieren, dass es wie Zittern ausschaut (besonders beim Bauchgefieder zu beobachten).

Bedeutung:
Nach dem Duschen und Baden vermehrt zu beobachten, wird dann ausgeführt, um das Gefieder schneller zu trocknen. Man vermutet zusätzlich, dass sowohl entspanntes Wohlbefinden, als auch Anspannung ebenfalls als Ursachen in Frage kommen könnten, gesicherte Erkenntnisse liegen dazu jedoch nicht vor.

Graupapagei zittert nach dem Baden mit dem Bauchgefieder um es schneller zu trocknen.

Zur Verdeutlichung noch ein "grauer Zitterbauch" von vorn.

Zwangsbewegung/störung (Stereotypien)

 

Beschreibung:

Vogel zeigt oft sich ständig wiederholende Bewegungen wie z.B. das ständig auf eine Stange Hin- und Herlaufen, Hin- und Herwackeln, im Kreis drehen oder ähnliches. Auch nervöses Federrupfen/Federbeißen ohne medizinische Ursache kann als eine Art Zwangsstörung angesehen werden.

 

Bedeutung:

Hierbei handelt es sich um Verhaltensanomalien in Form von wiederholten und ständig gleichbleibenden Handlungen ohne Ziel oder Funktion, die der konkreten Umweltsituation nicht entsprechen und häufig zwanghaften Charakter tragen.

Ursächlich dafür sind meist massive Fehler in der Haltung wie z.B. Einzelhaltung, Vernachlässigung, Haltung auf viel zu engem Raum. Auch enormer Stress kann dazu führen, beispielsweise durch Haltung viel zu vieler Tiere auf engstem Raum oder gewaltsamer Umgang mit dem Tier.

Falls so etwas auftritt, bitte schnellstmöglich die Haltung bestens optimieren und für viel Abwechslung sorgen und Einzeltiere umgehend mit einem Artgenossen vergesellschaften.

Einzelner Felsensittich in viel zu kleinem Käfig wackelt am Gitter hängend auf einer Stelle hin und her.

Verschiedene Blicke

etwas beobachten

ängstlicher Blick

Genießerblick

am grübeln

nachdenklich

große Aufmerksamkeit

Plötzlich auftretende Aggression, die der Vogel sonst nicht zeigt

Kann ein Indiz sein für Balz-, Paarungs-, Brut- und Aufzuchtphase, eine Zeit, wo viele Papageien plötzlich anders „ticken“.
Folgende Verhaltensweisen treten in diesem Zusammenhang vermehrt auf:

Meist männliche Tiere reagieren aus unserer Sicht plötzlich aggressiv, was sich folgendermaßen äußern kann:

Bei Gruppenhaltung ist ein Paar oder ein Teil davon plötzlich abweisend gegenüber anderen Artgenossen in der Voliere, was sich durch plötzlich vermehrtes Wegscheuchen, Hacken und evtl. auch Beißen oder sogar auf dem Boden kugelnd kämpfen anzeigen kann.

Der eigentliche Vogelpartner wird hingegen nun meist besonders oft gekrault, gefüttert und umworben. Die Tiere suchen dann auch besonders gern höhlenartige Verstecke auf.

Vogel fliegt den Halter ohne sein Zutun beim Freiflug an, zeigt Hacken mit dem Schnabel und beißt plötzlich ohne ersichtlichen Grund zu, was er in ähnlichen Situationen normal nicht tut.

Wenn man sich dem Partnervogel oder der Behausung der Tiere und evtl. darin angebotenen Nistkästen nähert, wird nervös am Gitter geklettert und durch dieses nach dem sonst vertrauten und geduldeten Menschen gehackt.

In dieser Phase sollte man nicht versuchen, die Tiere „umzuerziehen“, sondern entsprechende Rahmenbedingungen bieten, um den Tieren genug Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, wo sie unter sich sein können.
Sie sind gerade in der Stimmung, eine Familie zu gründen. Daher möchten sie nun gern unter sich bleiben, ein Platz für ihren Nachwuchs gegen andere (auch uns) sichern, damit dieser in Ruhe aufwachsen kann.
Wegen der brutlustbedingten Aggression kann es evtl. vorübergehend nötig sein, das Paar während dieser Phase in ihrer Voliere zu belassen und Freiflug vorerst zu streichen. Überzählige Mitbewohner müssen evtl. in eine separate Behausung umquartiert werden.

Auch aus diesem Grund sollten wir Halter immer bestrebt sein, möglichst große Volieren anzubieten, damit wir auch für diese sensible Phase gut gerüstet sind und kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil die Tiere mal einige Wochen evtl. keinen Freiflug haben.
Bei Gemeinschaftshaltung mehrerer Paare sollte immer eine Ausweichvoliere zum Separieren vorhanden sein.

Aus welchen Gründen ansonsten gebissen wird

Vor allem falscher Umgang mit den Tieren durch Missachtung ihre Körpersprache kann schnell dazu führen, dass gebissen wird.
Viele Bisse werden z.B. schnell mit den Worten „der Vogel ist aggressiv, launisch oder mag mich nicht“ beschrieben.

In Wahrheit ist es aber oft so, dass der Vogel nicht wirklich aggressiv ist, sondern dass der Mensch, oft auch aus Unwissenheit, einfach nur wichtige Warnsignale übersieht, die der Vogel in der Regel schon vor dem Biss per Körpersprache anzeigt.
Wenn man diese Warnungen ignoriert, bleibt dem Vogel oft nur der Biss als letztes Mittel, um uns endgültig klar zu machen, dass er gerade einfach nicht mag.
Aus Sicht des Vogels könnte man solche Situationen auch mit den Worten beschreiben:

„Warum ist der Mensch nur so stur und reagiert nicht auf mein Nein, was ich ihm eben schon deutlich angezeigt habe. Wenn er es einfach nicht kapieren möchte, dass ich absolut nicht möchte oder Angst haben, bleibt mir notgedrungen nur noch der Einsatz des Schnabels“.

Wenn es nicht wirklich nötig ist, sollte man den Vogel besser schon bei den kleinsten Warnanzeichen in Ruhe lassen und einen Schritt zurück gehen, dann wird es auch erst gar keinen Biss geben.

Das ist nur ein kleines Beispiel, dass es auch an unserem Handeln liegt, wie sich gewisse Situationen entwickeln. Man sollte immer bedenken, dass der Vogel ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnisse ist, welches uns nicht parat zu stehen hat, wie es uns gerade beliebt.
Unser Aufgabe sollte es hingegen sein, diesen wunderbaren Geschöpfe vertrauensvoll zu begegnen, sie zu achten und ihnen ein tiergerechtes Leben mit Artgenossen zu bieten.

Für das tägliche Handling kann man durch Verstärkung erwünschten Verhaltens die Papageien sanft in die gewünschte Richtung leiten und z.B. auf diese Art das gezielte Tragen, Auf- und Absetzen oder ähnliches einüben. Ansonsten sollten der Vogel aber bestimmen dürfen, ob er gerade in Interaktion mit uns gehen möchte oder eben nicht.

Bei Einzelhaltung oder sehr auf den Menschen fixierten Tieren, können Familienmitglieder als Nebenbuhler um die Bezugsperson angesehen werden. Aus Eifersucht um diese wird dann ebenfalls schnell mal gebissen.
Hier sorgt unter anderem ein gegengeschlechtliches Partnertier, sowie langsame Abnabelung vom Menschen meist für Abhilfe, damit das betroffene Tier auch wieder offen für einen Artgenossen als Partner wird. Die gemobbten Familienmitglieder können zusätzlich versuchen, durch entsprechendes Training vorsichtig Vertrauen zum betreffenden Tier aufzubauen und dem Tier so nach und nach signalisieren, dass sich der freundliche Kontakt für das Tier mehr lohnt, als wie zuzubeißen.

Beißen in die Hand am oder im Käfig kommt ebenfalls häufig vor.
Der Käfig/die Voliere sollte immer als sicherer Rückzugsort für die Tiere dienen, wo man sie nicht unnötig bedrängen oder in die Ecke treiben sollte. Es ist ihr Reich und dies wird zur Not auch gegen ungebetene Gäste verteidigt.

Lasst euren Vögel daher selbst entscheiden, wann sie herauskommen möchten und drängt sie dort bitte zu nichts. Achte auch darauf, das Besucher oder Kinder ihre Finger nicht durchs Gitter stecken oder sie gar ärgern oder ähnliches. Andernfalls kann es schnell mal blutige Finger geben.

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